Helmbrechts
Die Pilotinnen, Piloten, deren Familien und Freunde des Segelflugzentrums (SFZ) Ottengrüner Heide beschlossen die Segelflugsaison mit ihrem traditionellen Abfliegen.Dieses Jahr fand das Abfliegen, in edlem Ambiente wieder in der Bischofsmühle bei Helmbrechts statt.
Neben einem leckeren Menü und heiteren Gesprächen folgte der Abend einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, bei welchem auch eine kleine Rückschau auf die Saison genommen wurde.
Zunächst zeigten die Vorstände Reinhard Kreil und Ralf Kaußler die Highlights der vergangenen Saison auf. Der Jahresbericht bereitete allen Anwesenden einen schönen Rückblick über die verschiedenen Events fliegerischer wie gesellschaftlicher Art.
Besondere Aufmerksamkeit gewannen hier die Schnupperkurse, im Frühjahr und Sommer, sowie der Besuch einer Gastgruppe während des zweiwöchigen Sommerlagers (wir berichteten).
Diesen Ausführungen folgte der Bericht von Vereinspräsident und Ausbildungsleiter Claus Triebel. Dieser stellte erfreuliche Fortschritte in der Ausbildung junger Pilotinnen und Piloten fest. So konnten Anna Bielowski und Kathrin Gareiß aus der Obhut der Fluglehrer entlassen werden. Sicherlich folgen noch weitere begleitete Flüge, doch das Bestehen der A-Prüfung, die ersten drei Alleinflüge, sind ein großer Schritt auf dem Weg zum Luftfahrzeugführer.
Besonders stolz war er und sein Fluglehrerteam und mit ihnen der gesamte Verein auf eine weitere erfolgreiche Scheinprüfung. So erwarb René Seidler die Privatpilotenlizenz für Segelluftfahrzeuge.
Abgeschlossen wurde die Rückschau mit dem Bericht des Sportleiters Hanns-Günther Bauer. Dessen erster Blick galt der Statistik über die geflogenen Kilometer, welche mit Hilfe von einem GPS-Logger erfasst wurden. So konnten 15 Flüge von 300 bis 399 Kilometern, acht Flüge mit 400 bis 499 km und immerhin drei Flüge mit 500 bis 599 km verzeichnet werden. Darüber hinaus wurden keine weiteren Strecken der Vereinsmitglieder von der Ottengrüner Heide aus gemeldet.
Wie jedes Jahr wurde schließlich der Vereinswettbewerb verliehen. Dieser geht an die drei Piloten mit den meisten Punkten, die sich aus den gewerteten Flügen ermitteln. Hier landete Peter Schertenleib aus Selb auf Platz drei, Hanns-Günther Bauer, ebenso aus Selb auf dem zweiten und Andreas Görmer aus München auf dem ersten Platz.
Neben den vereinsinternen Leistungen wurde 2012 aber auch von Wettbewerben wie der Segelflugbundesliga (wir berichteten) dominiert. Parallel dazu wurden Flüge auch für die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) gemeldet. Hier konnten insgesamt 16 Teilnehmer 102 Flüge mit einer Gesamtstrecke von über 24.700 km einreichen. Doch nicht nur die Kilometer lassen sich sehen, auch die Platzierungen. So landete der kleine Verein nahe Helmbrechts bundesweit auf dem 169. Platz von 637 Teilnehmern. Im Landesvergleich auf dem 27. von 122 bayerischen Konkurrenten. Mit dem Verweis auf diese „Leistung, die wir uns, gerade als überschaubarer und familiärer Verein in Oberfranken, stets vor Augen halten sollten und auf die wir wirklich stolz sein können“ endete die sportliche Rückschau.Bei zentralen Wettbewerben lässt sich dann auch noch ein positives Resumé ziehen: So wurden Bayerische Meister in der Doppelsitzer-Klasse Serena und Claus Triebel aus Selb. Auch der Bayerische Meister in der 15-Meter-Klasse stammt aus Selb: Hanns-Günther Bauer. Damit beherbergt das SFZ drei Bayerische Meister.
Schließlich wurde an den Piloten mit den meisten geflogenen Kilometern auf einem Holzsegelflieger noch der legendäre „Holzpreis“ als ganz besondere Auszeichnung und Anerkennung verliehen. Diesmal ging dieser in Form einer aufblasbaren Boeing zum Baden und ein Styropor-Flugzeug an das Team Dr. Claus Triebel und Christian Walther.Außerdem wurde noch der Vereinspreis in Form eines Flugzeugschleppgutscheins verlost. Gewinner war Florian Götz aus Hof.
(v.l.n.r.) Sportleiter Hanns-Günther Bauer, Vorstand Reinhard Kreil, Stephen Bailey, Andreas Görmer, Florian Götz, Präsident & Ausbildungsleiter Claus Triebel, Peter Schertenleib, Klaus Gareiß, Christian Walther.
Der Abend dauerte hingegen noch länger an und war geprägt von vielen Geschichten, die die zahlreichen Überlandflüge, aber auch Schulungs- und Einweisungsflüge über die Sommermonate mit sich brachten.
Das SFZ bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Familien der Mitglieder, den Anwohnern und den Förderern des Vereins. Vielen Dank und auf ein glückliches und thermikreiches Jahr 2013!
Kevin Fritsch.
Die Segelflugsaison 2012 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Sicherlich ging die Saison für Flugschüler ebenso schnell vorbei wie für erfahrene Piloten. Auch wenn das Wetter ab und an in Oberfranken nicht so mitspielte wie es sollte, so konnte das Segelflugzentrum (SFZ) Ottengrüner Heide bereits den Klassenerhalt in der 2. Segelflugbundesliga als großes sportliches Ziel verzeichnen.
Wie in jeder Sportart werden auch im Segelflug Wettbewerbe und Meisterschaften ausgeschrieben. Auch hier nahmen Piloten vom SFZ teil. Sportleiter Hanns-Günther Bauer gibt Einblicke:
„Ja, neben der Bundesliga, die sich über 19 Wertungswochenenden erstreckt, also nahezu während der gesamten Flugsaison in Deutschland“ beginnt Bauer, „nehmen wir auch immer wieder an zentralen Wettbewerben teil, an welchen die Wertungen in direkter Folge ausgetragen werden und die zwischen 10 und 14 Tagen dauern. Hier messen sich die einzelnen Piloten untereinander im Gegensatz zur Liga, in der die Piloten gemeinschaftlich als Mannschaft für ihren Verein fliegen.“ Und dennoch: Das Vereinsergebnis lässt sich sehen. So kann das SFZ bereits auf viele erfolgreiche Jahre zurückblicken. Und auch 2012 war nicht schlechter.
Den Auftakt machte der Internationale Bayreuth Wettbewerb 2012 Anfang Juni. Vom 30.05. bis einschließlich 08.06. fand auf dem Flugplatz Bindlacher Berg traditionell der „Internationale Bayreuth Wettbewerb“ statt. Teilnehmer waren Claus Triebel und Hanns-Günther Bauer aus Selb. „Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Segelflugzeugtypen“ erläutert Bauer „erfolgt eine Einteilung der Teilnehmer in Klassen. Diese richten sich nach der Tragflächenspannweite des jeweiligen Segelflugzeuges. So gibt es beispielsweise eine 15- und 18-Meter-Klasse oder auch die ‚Offene-Klasse’.“ Triebel und Bauer starteten mit ihren Segelflugzeugen vom Typ ‚ASG 29’ in der 15m-Klasse. Während Bauer diesen Wettbewerb als Training nutzte und sich auf den 7. Platz fliegen konnte, schaffte Triebel mit dem 5. Platz die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft im Segelflug 2013.
Weiter ging es schon Ende Juni in Brandenburg. Vom 29.06. bis 06.07. nahmen Serena und Claus Triebel am ‚Offenen Märkischen Vergleichsfliegen 2012’ in Brandenburg-Mühlenfeld teil. Das Vater-Tochter-Duo startete dabei in der Doppelsitzer-Klasse mit dem Hochleistungsflugzeug ‚Arcus T’. Mit dem ersten Platz qualifizierten sie sich für die Deutsche Meisterschaft.
Ende Juli fand in Roitzschjora (Sachsen) ein offener internationaler Wettbewerb statt. Der 19. Heidepokal dauerte vom 26.07. bis 04.08. Hieran partizipierte der Selber Peter Schertenleib. Mit seinem Segelflugzeug vom Typ ‚LS 1f’ startete er in der Clubklasse und landete schließlich auf dem respektablen 14. Platz.
Zeitgleich lief vom 30.07. bis 10.08. in Landau-Ebenberg (Rheinland-Pfalz) die Süddeutsche Segelflugmeisterschaft. Hieran nahm Bauer in der 15m-Klasse teil. Er konnte sich auf den fünften Platz fliegen und sich damit ebenso für die Deutsche Meisterschaft 2013 qualifizieren.
Schließlich startete Claus Triebel im August noch mal beim Altmark-Pokal in Stendal-Borstel (Sachsen-Anhalt). Bei den Wettbewerbstagen vom 08.08. bis 17.08. landete er letztlich auf dem 10. Platz.
„Besonders freut es mich, dass alle Wettbewerbe ohne Zwischenfälle verliefen. Stolz macht mich als Sportleiter aber vor allem für unseren Verein die Qualifikation dreier Piloten für die Deutsche Meisterschaft 2013.“Es qualifizierten sich für die Deutsche Segelflugmeisterschaft 2013 die Piloten Claus Triebel und Hanns-Günther Bauer sowie die Pilotin Serena Triebel. Wir können auf die Leistung der Segelflieger vom beschaulichen Flugplatz bei Helmbrechts gespannt sein und freuen uns 2013 von weiteren Erfolgen berichten zu können.
Helmbrechts/Deutschland
Neunzehn Runden liegen hinter den Pilotinnen und Piloten vom Segelflugzentrum (SFZ) Ottengrüner Heide bei Helmbrechts. Die 2. Segelflugbundesliga 2012 ist seit dem 27. August, 10 Uhr offiziell beendet. Das amtliche Ergebnis steht fest und das SFZ jubelte: Der Klassenerhalt ist geschafft! Und damit das angestrebte sportliche Ziel.
Segelflugbundesliga – Was ist das? Über 19 Wertungswochenenden hinweg melden 30 konkurrierende Segelflugvereine aus ganz Deutschland ihre Flüge bei einem Onlineportal. In jeder Runde zählen dabei die drei besten Flüge eines Vereins in die Wertung. Der erste Platz erhält 20 Punkte, der zweite 19, usw. Die letzten Vereine erhalten jeweils einen Punkt. Reicht ein Verein keinen Flug ein, so erhält er auch keine Punkte. Runde für Runde werden diese Punkte aufaddiert. Am Ende steigen die sechs besten Vereine der Tabelle in die erste Bundesliga auf und die Vereine ab Platz 24 in die Landesliga ab.
Nach dem Abstieg des SFZ aus der 1. Bundesliga im vergangenen Jahr ist das Ziel nun erstmal der Klassenerhalt.Das ehrgeizig selbst noch höher gesteckte Ziel, sich schließlich in der vorderen Tabellenhälfte zu platzieren gelang dabei leider nicht mehr. Ein kleiner Rückblick mit Sportleiter Hanns-Günther Bauer über die Saison zeigt warum:
In die Bundesliga 2012 starten die Piloten von der Ottengrüner Heide zurückhaltend und setzten zu Beginn wetterbedingt alles auf die nächsten Runden: 0 Punkte. Der Selber Pilot Hanns-Günther Bauer holte mit seinem Flug in Runde 2 die ersten wichtigen Punkte und konnte den Verein so auf den vorläufigen 24. Tabellenplatz bringen. Es folgte eine weitere Nullrunde für das SFZ. Runde 4 brachte dank Andreas Görmer aus München, Claus Triebel und Hanns-Günther Bauer aus Selb zumindest einen Punkt. Sportleiter Bauer erläutert: „Sicherlich ist ein Punkt pro Runde nicht sehr erfreulich – vor allem nicht, wenn mehr möglich gewesen wäre. Doch darf man nicht vergessen, dass gerade diese kleinen Punkte am Ende über den Auf- bzw. Abstieg entscheiden können.“Doch schon in der 5. Runde punkteten die Segelflieger richtig: 19 Punkte gab es für den 2. Rundenplatz. Ein wahrer Erfolg, den die insgesamt 10 eingereichten Flüge brachten. Das Wetter trug die Segelflieger diesmal weit über 3300 Kilometer durch Deutschland. Und schließlich auf den vorläufigen 17. Tabellenplatz. An diesen Erfolg galt es nun anzuknüpfen.
In Runde 6 gelang es die Platzierung noch zu halten. Darauf folgte eine weitere Nullrunde – kein Flug, der für die Ottengrüner Heide gemeldet wurde. Mit Runde 8 konnte von Bauer und Triebel zwar wieder ein Punkt eingeflogen werden, der vorläufige Gesamttabellenplatz war aber bereits knapp im roten Bereich: Platz 24.Die 9. Runde schob die Piloten nochmals nach unten. Wieder eine wetterbedingte Zwangspause. „Schon wieder konnten wir da nicht Fliegen!“ hört man einige Piloten in der Nachschau schimpfen. Diese Runde war dabei möglicherweise fatal: Sie endete mit Platz 28 von 30 Teilnehmern.Zur Halbzeit, in Runde 10, konnten wieder fünf Flüge gemeldet werden. Der 16. Rundenplatz brachte dabei fünf Punkte. Die Differenz zum ersten Nicht-Abstiegsplatz betrug hier aber noch immer 10 Punkte. Weiter ging es in Runde 11, in der die junge Scheinpilotin Serena Triebel aus Selb am letzten Tag im Juni mit ihrem 370 Kilometer langen Streckenflug die wichtigen Punkte einflog. Mit dem 5. Rundenplatz sammelte das SFZ weitere 16 Punkte und konnte so auf den vorläufigen 25. Tabellenplatz aufholen.
Die ersten beiden Juliwochenenden, Runde 12 und 13, waren schon wieder vom Regen bestimmt. Erneut null Punkte für das SFZ. Ein schwacher Trost: Auch die Konkurrenz konnte ihren Vorsprung nur schwach ausbauen.Es folgten 13 Punkte – der 8. Rundenplatz am 14. Wertungswochenende. Fünf Runden vor dem Ende der Bundesliga-Saison schaffte das SFZ den Abstand nochmals zu verkürzen. Unter anderem dank des Fluges von Bauer, der laut Logger knapp 400 Kilometer zurücklegte. Gerade einmal drei Punkte fehlten zum Nicht-Abstiegsplatz. Eigentlich eine machbare Distanz.„In Runde 15“ beginnt Bauer „mussten wir uns wieder einmal dem Wetter geschlagen geben. Nicht einen Flug haben wir geschafft einzureichen. Das drückte uns erneut auf den 27. Tabellenplatz. Jetzt mussten wir noch einmal durchstarten!“Und das taten sie: In den Endspurt gingen die SFZler in Runde 16 mit vollen 20 Punkten. Rundensieg! „Das war natürlich Klasse!“ berichtet Bauer freudig. Und wirklich – das haben sie gebraucht. Nicht nur, dass sie auf dem vorläufigen 23. Tabellenplatz landeten, auch die Differenz nach unten war mit 6 Punkten vorerst ein gutes Polster. „Nun galt es, dran zu bleiben!“ Hervorzuheben ist unter anderem der Flug von Triebel über 360 Streckenkilometern.
Mit Runde 17 konnte das SFZ den Vorsprung zu den Abstiegsplätzen weiter ausbauen: Rundenplatz 5 brachte nochmals 16 Punkte. Der 21. Tabellenplatz. Verantwortlich für diesen Erfolg waren auch der Selber Peter Schertenleib, der einen Flug über 550 Kilometer melden konnte und Andreas Görmer aus München mit einem 600-Kilometer-Flug. Damit wurden auch die vereinsinternen Ziele höher gesteckt: Man wollte nicht nur den Klassenerhalt, nein eine Platzierung in der ersten Tabellenhälfte muss es werden!Schließlich sammelten sie die letzten wichtigen Punkte in der vorletzten Runde. Mit drei gemeldeten Flügen, darunter der über 150 km weite Flug vom Hofer Stephen Bailey, sicherten sie sich bereits in Runde 18 den vorzeitigen Klassenerhalt. „Rein rechnerisch hatten wir es geschafft“ zeigt Bauer. „Wir konnten uns gegenüber den 13 Vereinen, die in dieser Runde Flüge meldeten gut platzieren. Der dritte Rundenplatz brachte uns nochmals 18 Punkte und hob uns auf den vorläufigen 19. Tabellenplatz. Die Punktedifferenz von 21 zum ersten Abstiegsplatz brachte uns hier schon Erleichterung.“
Und das glücklicherweise, denn am 25. und 26. August, dem 19. und letzten Wertungswochenende folgte eine weitere Nullrunde für das SFZ. Doch auch viele andere Vereine flogen wieder einmal nicht.
Nach diesen 19 Runden landete das SFZ insgesamt mit 118 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz. Eine Platzierung im Mittelfeld. Angeführt wurde die Tabelle dabei von den Segelfliegern aus Oerlinghausen, Nordrhein-Westfalen.
In diesen 19 Runden wurden vom SFZ 99 Flüge zur Bundesliga angemeldet und insgesamt etwa 18.000 Kilometer gewertet. Die tatsächlichen Streckenkilometer liegen dabei wohl weitaus höher. Zum Vergleich: der Erdumfang beträgt am Äquator 40.000 Kilometer. Insgesamt wurde eine Flugzeit von etwa 374 Stunden – allein für die Bundesliga – geflogen. Das entspricht etwa 15,5 Tagen.Zu diesem sportlichen Erfolg des SFZ haben dabei viele Mitglieder beigetragen. Neben der Bodencrew waren es im Segelflugzeug als Begleiter Andreas Kreil und Christian Walther. Als Piloten starteten Stephen Bailey, Hanns-Günther Bauer, Carolin Fischer, Kevin Fischer, Kevin Fritsch, Klaus Gareiß, Andreas Görmer, Florian Götz, Ralf Kaußler, Reinhard Kreil, Markus Rudolph, Peter Schertenleib, René Seidler, Franziska Strobel, Claus und Serena Triebel.
Sicherlich war diese Saison keine leichte. Ein großer Faktor der diesen Sport bestimmt ist stets das Wetter. Dazu kommt die Beheimatung der teilnehmenden Vereine. Nicht selten hatten westliche Vereine das Glück schon wieder besseres Wetter zu haben, als es in Oberfranken gerade zu Regnen begann. Auch muss man die Mannschaftsstärke berücksichtigen – hier ist das SFZ eine vergleichsweise kleine Gruppe. Umso beträchtlicher das Ergebnis.
Im Hinblick auf die Saison 2013 stellt Sportleiter Bauer abschließend fest, dass „es diesmal gar kein so großer Abstand zu einem Aufstiegsplatz mehr war. Das hätten wir vielleicht doch noch schaffen können.“ Von 19 möglichen Runden ließen die Piloten immerhin acht ins Wasser fallen – und manchmal nicht nur sprichwörtlich. Zwar können die Segelflieger bei Regen nicht fliegen, „doch“, so zeigen sich einige Piloten kritisch, „lassen wir uns bei zweitklassigem Wetter gerne mal wichtige Punkte durch die Lappen gehen.“ Bauer führt fort: „Genau daran müssen wir arbeiten. Deswegen bin ich ganz zuversichtlich und denke, wir können 2013 vielleicht sogar wieder den Aufstieg ins Visier nehmen!“
Ehrgeizige Ziele, die die Piloten vom SFZ verfolgen. Dabei wirkt der kleine Flugplatz bei Helmbrechts recht ruhig. Der Verein, geprägt v.a. von einer starken Jugendgruppe weiß sich aber zu zeigen. Auch bei sportlichen Wettbewerben wie der Bundesliga. Doch auch und gerade hier gilt, dass ohne ein Miteinander nicht viel zu erreichen ist.
Deswegen gilt abschließend der Dank nochmals ausdrücklich allen am Flugbetrieb beteiligten, die diesen Erfolg erst ermöglichten. Dazu zählen die Flugleiter, Winden- und Lepofahrer, Schlepppiloten und natürlich die fleißigen Helfer, meist Flugschüler, am Boden, ohne die kein Segelflugzeug hätte starten können.Segelfliegen - ein ganz besonderer Teamsport.
Nach 19 Runden in der 2. Segelflugbundesliga hat es das Segelflugzentrum (SFZ) Ottengrüner Heide geschafft, sich
doch noch den Klassenerhalt zu sichern.
„Als sportliches Ziel wollen wir diese Saison den Klassenerhalt in der 2. Segelflugbundesliga verfolgen.“ Dies waren
die Worte von Sportleiter Hanns-Günther Bauer zur Jahreshauptversammlung des SFZ im Frühjahr. Dass die
Pilotinnen und Piloten von dem beschaulichen Flugplatz bei Helmbrechts dieses Ziel erreichen war dabei lange Zeit
noch nicht klar.
Das letzte Wertungswochenende, 25. und 26. August, war nochmals exemplarisch für die gesamte Saison: vom Wetter
bedingt. Dieses Wochenende stand dabei unter dem Motto „vom Winde verweht“ spottete Fluglehrer Peter Schertenleib
aus Selb, als er mit dem Hofer Stephen Bailey am Sonntagmorgen die Optionen durchging, um nicht doch noch einen
letzten Flug in die Wertung einzubringen.
Doch das Ergebnis war eindeutig: Der Wind, in Böen bis zu 50 Stundenkilometern, ist zu stark um von der Ottengrüner Heide
aus zu starten. Das Wetterfenster das den Piloten blieb – das von Westen herannahende Regenband auf dem Radar deutlich
sichtbar – schlichtweg zu klein. So musste die Mannschaft die letzte Runde noch einmal mit null Punkten besiegeln.
Ein kleiner Trost war auch diesmal ein Blick in die Rundentabelle. Hier zeigte sich das Wettergeschehen wieder spiegelbildlich:
Vor allem die westlichen Vereine punkteten nochmals, auch wenn nicht mit besonders herausragenden Flügen. Letztlich
meldeten gerade einmal dreizehn Luftsportvereine mindestens einen Flug. Siebzehn weitere Vereine, darunter das SFZ,
beendeten somit die 2. Segelflugbundesliga 2012 mit einem weiteren fluglosen Wertungswochenende.
„Das Wetter hat uns diese Saison sicherlich die Pläne durchkreuzt. Doch konnten wir diesmal bereits nach Runde 18 beruhigt
dem Ende entgegenblicken“, so Bauer. Bereits nach der vorletzten Runde war rechnerisch der Klassenerhalt sicher. Doch das
ehrgeizig gesteckte Ziel, sich letztlich in der ersten Tabellenhälfte zu platzieren konnte dabei leider nicht mehr erreicht werden.
Dennoch können sich die Piloten vom SFZ mit dem endgültigen 17. Platz und 118 Punkten in der Gesamttabelle sehr zufrieden
zeigen.
Nächstes Jahr geht es dann ganz neu und wieder optimistisch in die nächste Saison. Bis dahin stehen den Fliegern von der
Ottengrüner Heide noch einige schöne Wochenenden bevor, an denen zwar sicher nicht mehr die großen Strecken geflogen
werden, aber dennoch viel Betrieb auf dem Flugplatz bei Helmbrechts herrschen wird.
Diesem letzten Saisonabschnitt wird
besonders René Seidler aus
Tannenwirtshaus freudig
entgegensehen. Der erst 17-jährige
absolvierte am vergangenen Freitag
den letzten Teil seiner mehrjährigen
Ausbildung unter Ausbildungsleiter
Claus Triebel aus Selb. Triebel erklärt
stolz: „Der letzte Teil der Ausbildung
zum Segelluftfahrzeugführer besteht
aus einer theoretischen und einer
praktischen Prüfung beim Luftamt
Nordbayern. Vergangenen Freitag
kam der Prüfer Herr Spiech aus
Nürnberg, um den Prüfungsflug mit
René durchzuführen.“ Nach der
Landung gratulierte der Prüfer dem
nun ehemaligen Flugschüler -
bestanden. Seidler wartet nun sehnsüchtig auf den Erhalt seines Luftfahrerscheins um dann
endlich – auch ohne Aufsicht eines
Fluglehrers – über Oberfranken segelfliegen zu können.
Helmbrechts/Stendal/Deutschland
Blau ging es für das Segelflugzentrum (SFZ) Ottengrüner Heide in die 18. und damit vorletzte Runde der 2. Segelflugbundesliga 2012.
Das Wochenende des 18. und 19. August war geprägt von Hoch Achim, das uns besonders sommerliche Temperaturen
brachte. Infolge der Warmluftzufuhr gab es fast nur blauen Himmel. Für die Segelflieger vom SFZ bedeutete
dies „Blauthermik“: Ein Phänomen bei welchem die Luft infolge ihrer Erwärmung zwar weiterhin aufsteigt aber bereits
so trocken ist, dass keine Feuchtigkeit mehr kondensieren kann und schließlich keine Wolkenbildung einsetzt. Dies
hat zur Folge, dass sich die Piloten an keinen Wolken orientieren können, sondern aufgrund der Erfahrung nach dem
besten Weg durch den blauen Himmel suchen müssen.
Dass die Bedingungen – von Wetter über Thermik bis zur Temperatur – am Wochenende nicht unbedingt zu langen Flügen
führte zeigt hier schon der Blick in die Rundentabelle: von 30 konkurrierenden Vereinen meldeten lediglich 13 mindestens
einen Flug. Mit dabei die drei Bundesligaflüge vom SFZ:
Alle drei Flüge hatten die gleiche Startrichtung: Südost. Doch zeigt sich, dass es im Blauen etwas mühsam war.
Stephen Bailey aus Hof steuerte über Münchberg und Zell ins Fichtelgebirge. Dort ging es dann an Kemnath vorbei bis
Pressath. Von dieser Wende flog Bailey über die Flugplätze Erbendorf-Schweißlohe und Bayreuth zurück nach Norden,
über Helmbrechts hinaus nochmals bis Schwarzenbach am Wald. Nach 147 Kilometern in über drei Stunden landete er
wieder in Helmbrechts. „Zwar waren die Steig- und Sinkwerte durchschnittlich, doch erstmal die Stellen zu finden, an
denen man sie nutzen kann war beschwerlich und anstrengend“, so Bailey nach seiner Landung.
Gute viereinhalb Stunden brauchte Andreas Görmer aus
München für seinen Streckenflug über 212 Kilometer. Auch
er stieg anfangs über Zell in das Fichtelgebirge ein. Danach
ging es bis Weiden und weiter über Nabburg bis Schwarzenfeld
bei Schwandorf. „Zurück ging es dann bis Weidenberg eigentlich
ganz okay. Nur der letzte Bart bei Bad Berneck war noch mal knifflig“
erzählt Görmer als auch er wieder gelandet war.
Ebenfalls durch das Fichtelgebirge und weiter bis Weiden kämpfte
sich der Selber Peter Schertenleib auf seinem Flug über dreieinhalb
Stunden. Als es dann nahe Helmbrechts zur Landung gehen sollte, lies
sich Schertenleib aber doch noch mal von der Thermik in die Höhe
tragen und flog einen letzten Schenkel vom Döbraberg zum Schneeberg
und wieder zur Ottengrüner Heide. Hier zeigte der Logger nach der Landung knapp 200 Streckenkilometer.
Trotz der schwierigen Verhältnisse an diesem Wochenende konnte sich das SFZ in der vorletzten Runde schließlich mühsam auf
den 3. Platz retten. Dies brachte nochmals 18 Punkte. Damit schaffte das SFZ erneut einen großen Sprung in der vorläufigen
Gesamttabelle und landete mit 118 Punkten in der Tabellenmitte auf dem 15. Platz.
Der Anschluss ans Mittelfeld, der vor ein paar Wochen noch zweifelhaft erschien, ist damit sicher geschafft. Der Klassenerhalt
so gut wie sicher. Doch bleibt es noch spannend, welchen endgültigen Platz die Flieger von der Ottengrüner Heide bei Helmbrechts
letztlich in der 2. Bundesliga erzielen.
Abschließend sei noch das Ergebnis des Altmark-Pokals in Stendal nachgereicht. Dieser Segelflugwettbewerb, an welchem
Claus Triebel aus Selb in der ‚18m-Klasse’ teilgenommen hat, ging am 17. August zu Ende.
Im Laufe der sechs, von ursprünglich elf geplanten Wertungstagen konnte Triebel am zweiten, dritten und fünften Wertungstag
einen Tagessieg verzeichnen. Schließlich landete er auf dem zehnten Platz unter 28 Teilnehmern.
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