Die Luft wird knapp – Segelflieger holen nochmal alles raus

 

 

 

SBL - Runde 16

 

 

Nur noch drei Wochenenden liegen vor den Luftsportlern vom Segelflugzentrum Ottengrüner Heide (SFZ) um den Klassenerhalt - ihr sportliches Ziel für 2015 – zu realisieren. In der jüngsten Runde konnte sie mit dem sechsten Rundenplatz 15 Punkte einfahren. Insgesamt bedeutet dies zwar weiterhin einen Abstiegsplatz, aber keine aussichtslose Position.

 

Die Wettermodelle für das letzte Wochenende divergierten und verlangten Spontanität. Schon am Samstag versuchte Sportleiter Hanns-Günther Bauer sein Glück mit einem Flug über 215 Wertungskilometer durchs Erzgebirge, bei welchem er einen Schnitt von 86 Stundenkilometern verzeichnete. „Die Thermik war gut“ resümiert er, aber am Sonntag sollte dann wieder ganz Deutschland bei super Wetter punkten.

Auch wenn am Sonntag tatsächlich bundesweit weite Flüge allein mit durch Sonneneinstrahlung entstandener Thermik gemeldet wurden, versuchte das SFZ wieder sein Bestes:

 

Der Hofer Stephen Bailey lieferte eine wertbare Strecke von 180 Kilometern und einen Schnitt von 72 Stundenkilometern ab. Sein Flug von drei Stunden Dauer führte von Helmbrechts aus zunächst in den Thüringer Wald. Nach einem Abstecher über Sonneberg und Bad Lobenstein steuerte Bailey entlang der Hangkante zu Kulmbach südwärts bis Warmensteinach, um von dort aus einen letzten Schenkel über Burgstein im Vogtland zu legen.

Andreas Görmer aus Iffeldorf lieferte 266 Wertungskilometer in 4 Stunden ab. Nach der ersten Wende bei Lichtenfels ging es ins Vogtland bis Greiz. Von dort aus flog Görmer über Bamberg bis Schlüsselfeld, ehe ihm auf dem Rückweg die Thermik verlies. Er landete auf dem Kronacher Flugplatz und konnte einen Schnitt von 106 Stundenkilometern erzielen. Besonderer Dank gilt den Kronacher Kameraden, die ihn dort freundlich empfingen.

 

Sportleiter Bauer ließ es sich nicht nehmen, am Sonntag einen Versuch zu wagen, sich zu verbessern und startete zu einem gut vierstündigen Flug in den Thüringer Wald. Mit durchschnittlich 120 Sachen flog er westlich bis zur Wende bei Eisenach. Einen zweiten Schenkel legte er nochmals zwischen Schmalkalden und Weißenstadt, sodass er schließlich über 300 Wertungskilometer einflog.

Auch der Selber Dr. Claus Triebel, der gerade von der Europameisterschaft zurückkehrte, lieferte wieder einen maßgeblichen Beitrag: Dreieinhalb Stunden lang steuerte er sein Flugzeug durch den Thüringer Wald. Der erste Schenkel lag zwischen Wasungen und Stadtsteinach, der zweite östlicher, zwischen Suhl und Bayreuth. Nach der Landung zeigte der Logger stolze 131 Stundenkilometer Schnittgeschwindigkeit auf 327 Streckenkilometer.

 

 

 

Diese Vereinsleistung war diesmal nicht völlig umsonst und bescherte den Fliegern in der nunmehr 16. Runde, den sechsten Rang. Dies bedeutet ganz wichtige 15 Punkte. Insgesamt weist das Konto der Segelflieger damit 75 Zähler aus und ihnen damit den 24. Tabellenplatz zu.

Wenn nach den insgesamt 19 Runden die letzten sieben absteigen, würden die Luftsportler gerne den Klassenerhalt feiern. Dieser ist rechnerisch, theoretisch also, noch durchaus möglich. Mindestens fünf Punkte gilt es zu überwinden, während die unmittelbare Konkurrenz aus Berlin (80 Punkte) bzw. Boberg (69 Punkte) überhaupt nicht punkten dürfte.

Ein derart spannendes Saisonende hätte man sich auf der Ottengrüner Heide nicht gewünscht.

 

 

 

 

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