SFZ mit Rundensieg im Endanflug auf die erste Liga

2. Segelflugbundesliga 2014, Runde 18 am 16. und 17. August

Flugplatz Ottengrüner Heide/ Flugplatz Donaueschingen b. Villingen-Schwenningen

 

Bei den Vorbereitungen auf das nunmehr vorletzte Wertungswochenende in der 2. Segelflugbundesliga trafen die Verantwortlichen des Segelflugzentrums (SFZ) Ottengrüner Heide eine wichtige Entscheidung. In der Vorstandssitzung wurde aufgrund der guten Vorleistungen in dieser Saison der Entschluss gefasst, den Versuch des Aufstiegs in die erste Segelflugbundesliga zu unternehmen.

Sportleiter Hanns-Günther Bauer, der den 7. Gesamtrang der letzten Woche als Ansporn sah, es wie 2008 schon einmal zu versuchen, aufzusteigen verfolgte detailliert die Wetterprognosen und stellte ein Team zusammen, mit welchem er auf Strecke gehen wollte. Nicht wie sonst üblich, sondern erstmal auf Autobahnkilometer kam es an. „Wenn wir das Ziel des Aufstiegs haben, müssen wir noch strategischer Vorgehen. Das heißt nicht nur den besseren Tag der jeweiligen Runde auszuloten, sondern auch die beste Region Deutschlands für dieses Unterfangen zu suchen“ erklärt Bauer.

 

So wurde am Freitag das Ziel für die insgesamt vier Teams vom SFZ bekannt gegeben: Flugplatz Donaueschingen bei Villingen-Schwenningen, etwa 50 Kilometer östlich von Freiburg im Breisgau. Die Teams reisten schon am Samstag an, um Sonntag den richtigen Moment für den Start nicht zu verpassen und auch um Stress zu vermeiden.

Hanns-Günther Bauer, der Stephen Bailey als Rückholer dabei hatte, startete als erster in nordöstliche Richtung. Über Tübingen versuchte Bauer weiter nach Ulm zu kommen, verpasste aber einen entscheidenden Aufwind und musste so nach „nur“ 100 Kilometern Strecke bei Ehingen an der Donau, kurz vor Ulm auf einem Acker sicher außenlanden. „Das ist natürlich ärgerlich, gerade weil man dann schon den Ehrgeiz hat, das Beste für seinen Verein rauszuholen“ gibt Bauer wehmütig zu.

 

Umso besser lief es für seine Vereinskameraden:

„Die Richtung war uns ja weitestgehend vorgegeben“ erklärt Peter Schertenleib, der von seiner Ehefrau Ute begleitet wurde. „Bei starkem Südwest-Wind nutzten wir diesen um einen möglichst weiten Rückenwindschenkel zu fliegen.“ So ging es für Schertenleib gleichfalls über die Schwäbische Alb, vorbei an Ulm und Donauwörth bis Schwandorf. Nach der Landung standen 315 Kilometer auf dem Logger.

 

Andreas Görmer, der Ralf Kaußler als Helfer dabei hatte, flog mit seiner „LS 4“ einen unglaublichen Geschwindigkeitsschnitt von 118 km/h, was für ein 30 Jahre altes Flugzeug durchaus beachtlich ist. „Es liegt also nicht immer nur am Material“ scherzt Görmer. Sein Flugweg führte entlang der Schwäbischen Alb auch vorbei an Ingolstadt bis Regensburg. Der letzte Flugschenkel führte nördlich bis Schwarzenfeld. Schließlich landete er nach 345 Kilometern sicher am Flugplatz Schwandorf. „Das war toll, so ein klassischer Streckensegelflug, wie vor langer Zeit üblich: Einfach starten und in eine Richtung abfliegen. Die Rückholer warteten ja am Zielort.“ Schwärmt Görmer.

Auch der Vereinspräsident Claus Triebel bildete mit seinem Sohn Alexander ein Team. Triebel folgte den beiden bis Schwandorf, wagte nach einem Schwenk weiter nach Osten bis Roding bei Cham. Er versuchte zwar noch den Heimflug bis zum Flugplatz Ottengrüner Heide, musste letztlich aber doch den Hilfsmotor nutzen. Dieser half zur sicheren Heimkehr und machte nochmals deutlich, wie „wesentlich die Entscheidung war, dieses Wochenende von woanders zu starten“. Über 360 Streckenkilometer konnte Triebel bis zum „Werfen des Motors“ werten. Am Ende stand auch hier ein sagenhafter Durchschnitt von 133 km/h zu Buche!

 

 

Insgesamt ergaben die Flüge damit 334,58 Speedpunkte, die letztlich dafür sorgten, dass das SFZ an der Spitze dieser Rundentabelle landete.

Nicht ohne Belang war wieder einmal die bundesweite Wettersituation. „Als wir losfuhren spürte man schon, je weiter es Richtung Westen ging, umso besser wurde das Wetter“ berichtet Ralf Kaußler, der Görmer unterstützte. Gerade wegen dieser Wetterteilung mussten in dieser 18. Runde erneut 15 Vereine am Boden bleiben. „Und die, die fliegen konnten, vor allem Vereine aus Baden-Württemberg,“ analysiert Bauer „lieferten eher durchschnittliche Ergebnisse, auch wenn der Abstand zum Runden-Zweiten, der FG Schwäbisch Gmünd aus Baden-Württemberg mit gerade einmal 9 Speedpunkten echt knapp war.“

 

 

Das Ergebnis der 18. Runde lässt sich also sehen: Mit dem Rundensieg holten die Segelflieger entscheidende zwanzig Punkte auf ihr Konto.

Besonderer Dank gilt in dieser Runde aber dem Team um die Piloten, ohne die so etwas nicht möglich gewesen wäre. Das sind neben den Rückholern, die über 900 Autobahnkilometer zurücklegten, vor allem die Vereinskameraden zu Hause, die den nötigen Rückhalt geben, sowie den Fliegerkameraden des LSB Schwarzwald-Baar für die freundliche Aufnahme am Flugplatz, als auch den Kameraden vom Segelfluggelände Klippeneck, die ein Motorflugzeug zum Schleppen schickten.

 

Das Rundenfazit sieht also wie folgt aus: Das SFZ kann in der Gesamttabelle mit nunmehr 165 Gesamtpunkten den sechsten Gesamtplatz – einen Aufstiegsplatz - vorweisen.

„Zu früh sollten wir uns nicht freuen,“ mahnt Bauer: „Die Verfolger, der LSV Oldenburg aus Niedersachsen auf Rang 7 und der SFC Ulm aus Baden-Württemberg auf Platz 8 liegen mit 155 und 151 noch nicht jenseits des rechnerisch Möglichem. Aber natürlich werden wir auch in der letzten Runde nochmal alles geben und gegebenenfalls alles mobilisieren um einen Platz im Aufstiegsfeld, unter den ersten sieben, zu halten.“

 

Es verspricht also am kommenden Wochenende nochmals richtig spannend zu werden. Gerne dürfen Interessierte am Flugplatz Ottengrüner Heide oder auch online unter http://www.facebook.com/SFZOttengruenerHeidemitfiebern. Das endgültige Ergebnis steht dann am nächsten Montag um 10 Uhr fest.

 

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