Der Kampf um den Klassenerhalt und sein Ende

Runde 19.

Winzeln, Helmbrechts

 

Nach 19 Rundenwochenenden steht das Ergebnis in der ersten Segelflugbundesliga 2011 nun, seit Montag, 10 Uhr fest. Doch so eindeutig, wie es sich darstellt, schien es am Freitag noch lange nicht.

 

Bereits am Freitag begannen die Piloten vom Segelflugzentrum (SFZ) Ottengrüner Heide mit den Planungen um den Kampf einer Rundenplatzierung, die den Klassenerhalt sichern sollte. Planungen am FLugplatz Ottengrüner HeideMit Hilfe zahlreicher Wetterberichte, -karten, - vorhersagen und –analysen sollte der Ort im Bundesgebiet ausgemacht werden, der das Wetter beherbergt, das die Segelflieger benötigen um Punkte zu ergattern die noch zum Klassenerhalt fehlten. Nach dem Durchzug einer Kaltfront mit nordöstlichem Strom musste der Platz folglich im Südwesten der Republik liegen um das, thermisch meist gut nutzbare, Rückseitenwetter auszunutzen. Am wettermäßig schlechteren Samstag wurde dann auf dem Flugplatz bei Helmbrechts die Entscheidung gefällt: „Wir fahren in den Schwarzwald. Nach Winzeln!“ entschieden die Piloten mit Sportleiter Hanns-Günther Bauer. Schnell wurde am Flugplatz Winzeln-Schramberg, der etwa 80 Kilometer südwestlich von Stuttgart liegt, angerufen um die Konditionen für Sonntag abzuklären. Es galt sicher zu stellen, dass man dort überhaupt als „Gastgruppe“ starten darf, eine Schleppmaschine vor Ort ist, mit deren Hilfe man sich hochziehen lassen kann und schließlich ein Hotel zu finden.

Gegen 18 Uhr startete der Konvoi, bestehend aus Piloten und Rückholern, Richtung Stuttgart.

Am Sonntagmorgen wurde dann zunächst mit den dortigen Piloten der Tag besprochen und anschließend in einem internen Briefing nochmals die genaue Strategie für den letzten Tag in der Bundesliga 2011 ausgehandelt. Internes Briefing in WinzelnDie Piloten Andreas Görmer, Peter Schertenleib, Hanns-Günther Bauer und Claus Triebel beschlossen sodann zunächst gegen den Wind und anschließend mit dessen Hilfe eine möglichst weite Strecke Richtung Nordost über Ulm, immer der Donau entlang zu fliegen.

Kurz vor 13 Uhr waren schließlich alle Piloten in der Luft. Das Wetter war wie erwartet und die Entscheidung in den Süden zu fahren folglich absolut richtig. Doch leider waren die direkten Konkurrenten, wie sich herausstellte, nicht wesentlich langsamer als die Piloten des SFZ. Bis 18 Uhr waren dann alle wieder sicher am Boden. Gelandet sind sie diesmal auf dem Flugplatz Gerstetten, etwa 40 km nördlich von Ulm. Allein Claus Triebel flog nochmals zurück nach Westen und landete schließlich dank seines Hilfsmotors sicher wieder in Winzeln.

Dieser erreichte so auf seinem knapp fünfstündigen Flug eine Wertungsdistanz von 348 km. Schertenleib flog die Schwäbische Alb entlang und erzielte in dreieinhalb Stunden 283 km. Görmer wagte sich von Gerstetten nochmals zurück in die Alb und konnte nach fünfeinhalb Stunden eine Strecke von 377 km verzeichnen. Bauer versuchte ebenfalls einen Schenkel von Aalen nochmals zurückzufliegen und setzte diesen über die südliche Alb. Schließlich konnte er nach fünf Stunden eine gesamte Wertungsdistanz von 424 km melden.

Auch auf der Ottengrüner Heide wurde ein Versuch unternommen, einen weiteren Flug in die Bundesligawertung einzubringen. Infolge der hier hohen Windgeschwindigkeiten und auch hier niedrigen Arbeitshöhen konnten Kevin Fritsch mit Friedemann Nagler keinen wertbaren Flug verzeichnen.

Immerhin erzielten die Piloten vom SFZ in der letzten Bundesligarunde acht Punkte auf dem 13. Platz. Bedauerlicher Weise hatten die Konkurrenzvereine keine schlechteren Wetterbedingungen und waren bereits durch die Lage des Heimatplatz begünstigt.

Die Delegation des SFZ auf dem Flugplatz Winzeln

Das Team, das den Klassenerhalt zu retten versuchte: (v.l.n.r.) Ralf Kaußler, Peter Schertenleib, Hanns-Günther Bauer, Andreas Görmer, Florian Schertenleib und Stephen Bailey. Es fehlt: Claus Triebel.

Abschließend weist die Tabelle der ersten Segelflugbundesliga 2011 mit 92 Punkten den 26. Platz für das SFZ aus. Der Punktabstand zum Klassenerhalt betrug dabei gerade einmal acht Punkte. „Verloren haben wir sicher nicht erst dieses Wochenende“ erläutert Sportleiter Bauer, „vielmehr ließen wir schon während der Saison einige Punkte unbedacht liegen.“

Die letzten sieben der insgesamt dreißig Vereine der Liga steigen ab und müssen sich 2012 in der zweiten Segelflugbundesliga erneut um einen Aufstiegsplatz zurück in die erste Segelflugbundesliga bemühen. Nächstes Jahr auch das SFZ, nachdem es 2008 dies schon einmal schaffte. Doch die Piloten zeigen sich bereits jetzt optimistisch und freuen sich vorerst auf einen gemütlichen Ausklang der Saison.

 

 

Kevin Fritsch.

 

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