Die Schlacht ist geschlagen – Helmbrechtser Segelflieger erfliegen Klassenerhalt

 

 

 

Helmbrechts/ Mengen i. Allgäu – Es wurde noch einmal spannend um das rettende Ufer in der 1. Segelflug-Bundesliga. Der Klassenerhalt hing sprichwörtlich am seidenen Faden, denn die Ausgangslage gestaltete sich mehr als schwierig: nur wenige Punkte Abstand zu den Abstiegsplätzen und schlechte Wetteraussichten für Hochfranken brachten noch einmal Nervenkitzel unter die Piloten des Bundesligateams des SFZ Ottengrüner Heide aus Helmbrechts. Zu allem Übel hatten die beiden direkten Konkurrenten im Süden Deutschlands deutlich bessere Wetteraussichten, wodurch der Kampf um den 23. Gesamtplatz nochmals intensiv werden würde.

Verschiedene Pläne wurden bereits unter der Woche geschmiedet; unter anderem kam die Option, mit einer Mannschaft und abgerüsteten Flugzeugen in fliegbares Wetter zu fahren, auf den Tisch.

 

hgblAm Samstagmorgen entschied sich die Gruppe dazu, sich aufzuteilen. Während zwei Mannschaften vom Heimatflugplatz aus ihr Glück versuchten, fuhr das Team Hanns-Günther Bauer und Stephen Bailey zuerst nach Schweinfurt, anschließend weiter nach Hammelburg. Aufgrund anhaltender starker Regenfälle entschieden sich Bauer/ Bailey  kurzerhand dazu, ins Allgäu zu fahren um sonntags besseres Wetter nutzen zu können.

So starteten neben Dr. Claus Triebel in seiner ASG 29 auch Andreas Görmer und Peter Schertenleib im  Arcus T von Helmbrechts aus in die Luft um mit wertvollen Punkten bereits samstags ein Ausrufezeichen zu setzen.

Triebel konnte die Thermik besser nutzen, flog über Kulmbach Richtung Bad Kissingen den ersten Schenkel. Von dort aus erfolgte ein Richtungswechsel gen Osten, den zweiten Wendepunkt wählte der erfahrene Pilot bei Schweinfurt. Zum Ende des Fluges musste er aufgrund mangelnder Thermik mit dem Hilfstriebwerk zum Heimatflugplatz zurückfliegen. Die Mühe war es wert – am Ende stand nach einer Flugzeit von knapp 2,5 Stunden eine Wertungsdistanz von 204 km und ein Geschwindigkeitsdurchschnitt von 74,26 km/ h zu Buche.

Görmer und Schertenleib mussten ihren Flug bereits bei Coburg vorzeitig beenden und ebenfalls mit dem Hilfstriebwerk zur Ottengrüner Heide zurückkehren. Aufgrund der geringen Flugdistanz fehlte zwar ein wertbarer Geschwindigkeitsschnitt, aber allein der Versuch in widrigem Wetter Punkte für den Klassenerhalt zu erkämpfen verdient großes Lob.

 

Es lagen also alle Hoffnungen auf dem reisenden Team Bauer/ Bailey, das die wichtigen durch Triebel bereits erflogenen Punkte für den Klassenerhalt sichern sollte.

 

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Viel Betrieb herrschte am vergangenen Sonntag in

der Luft über Süddeutschland

 

Bauer und Bailey entschieden sich für Mengen im Allgäu als Startplatz, da in einem Streifen von Passau bis kurz vor den Bodensee die besseren Wetterbedingungen gemeldet waren. Bauers Flug führte mit Rückenwind durch das Allgäu, über Ammersee, Starnberger See, südlich an der Landeshauptstadt München vorbei Richtung Niederbayern. Aufgrund dortiger schlechter Thermikbedingungen und zunehmender Regentätigkeiten musste er nach 270 km in Eggenfelden landen. Parallel dazu war Rückholer Stephen Bailey bereits am Boden unterwegs um Bauer zeitnah „einsammeln“ zu können, sollte er frühzeitig landen.

Auch dieser enorme Aufwand hat sich vollkommen gelohnt: für 1300 gefahrene und 270 erflogene  Kilometer standen am Schluss eine indexkorrigierte Schnittgeschwindigkeit von 101,27 km/ h und damit insgesamt 13 Rundenpunkte fest.

Auch am Boden wurde live per Internetwertung mitgefiebert. Da aber keiner der direkten Konkurrenten besser fliegen konnte und der Abstand zum ersten Abstiegsplatz mit beiden gewerteten Flügen bereits sieben Punkte betrug, war der Klassenerhalt mit Gesamtplatz 23 für das SFZ Ottengrüner Heide e. V. in der 1. Segelflug-Bundesliga in trockenen Tüchern. Eine reine Gemeinschaftsleistung aller aktiven Mitglieder - denn jeder Bundesliga-Pilot wäre ohne die Bodencrew sprichwörtlich „aufgeschmissen“.

Die Bundesliga-Saison 2011 gestaltete sich insgesamt hochspannend, aber auch teilweise schwierig fliegbar. Oft beherrschten schlechte Wetterbedingungen das Geschehen, aber auch die gestiegene Qualität aufgrund der großen Konkurrenz in der Liga beansprucht mehr Aufwand und Energie. Trotzdem konnten die Helmbrechtser Segelflieger für das Saisonziel Klassenerhalt 17 von 19 Wertungsrunden fliegen und fast immer drei komplette Flüge zur Wertung anmelden. Ligakonkurrent und Nachbarverein LSG Bayreuth erreichte in dieser Bundesliga-Saison sogar den 2. Gesamtplatz und damit die Vize-Meisterschaft, wozu Vorstand und Mitglieder des SFZ Ottengrüner Heide recht herzlich gratulieren.

 

Nach einer ereignisreichen und turbulenten Saison 2010 werden sich damit auch im kommenden Jahr zwei oberfränkische Vereine einen spannenden Wettkampf mit den 28 besten Segelflugclubs Deutschlands in der 1. Segelflug-Bundesliga liefern.

 

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