Helmbrechtser Segelflieger messen sich mit den besten

Teams aus Deutschland

 

(c) Rainer Fritsch
 
Begeisterung für die Fliegerei findet sich auf regionalen Flugplätzen oder bei der ILA Berlin
 
pb-sfz-ausbildungHELMBRECHTS – Zu den wenigen Flugzeugen, die man kürzlich während des Flugverbotes bei uns am Himmel sehen konnte, gehörten die Segelflugzeuge des Segelflugzentrums (SFZ) Ottengrüner Heide. Doch die Piloten, die am Flugplatz nahe Helmbrechts starten, genießen nicht nur das Gefühl des motorlosen Gleitens in der Luft, sondern messen sich regelmäßig mit den besten Teams aus Deutschland in der Segelflug Bundesliga.
 
 
Das SFZ stieg 2008 von der 2. in die 1. Bundesliga auf und nimmt 2010 bereits im zweiten Jahr neben Bayreuth als einziger oberfränkischer Verein am Wettbewerb in der höchsten deutschen Liga teil. In der letzten Saison belegten die Helmbrechtser Platz 20 unter den dreißig teilnehmenden Mannschaften. Pro Wochenende werden jeweils die drei besten Flüge für die Meisterschaft gewertet und daraus nach einem Punktesystem die Tabelle erstellt. In den 19 Runden der vergangenen Saison konnte Claus Triebel den besten vereinsinternen Flug mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135 km/h auf einer Wertungsdistanz von 481 km absolvieren.
Knapp vor Sportleiter Hanns-Günther Bauer, der das SFZ Ottengrüner Heide auch bei den Europameisterschaften 2009 in der Slowakei vertrat und dabei den 11. Platz in der FAI-15m Klasse für Team Germany erringen konnte.
 
Bis man jedoch solche herausragenden Leistungen erbringen kann, durchlaufen alle Flugbegeisterten eine vielseitige Ausbildung zum Piloten. Im Verein nehmen alle Neulinge an der praktischen und theoretischen Ausbildung in sieben Fächern (z.B. Luftrecht, Navigation, Meteorologie) teil und legen nach etwa zwei Jahren die Prüfungen ab, nachdem sie einen 50 km Streckenflug vorweisen können und das Funksprechzeugnis erworben haben. Begonnen wird im Doppelsitzer mit Fluglehrer und nach entsprechenden Ausbildungsflügen stehen die ersten Platzrunden im Alleinflug sowie diverse Übungsflüge auf dem Programm. Der Fliegerarzt muss anfangs die Flugtauglichkeit bescheinigen und danach steht der weiteren Pilotenlaufbahn nichts mehr im Weg.
 
pb-pilot-kevinNach bestandener Prüfung zum Segelflugzeugführer kam im letzten Jahr Kevin Fritsch aus Münchberg als neuer Pilot hinzu und konnte auch gleich einige Punkte mit in die Bundesligawertung einbringen. Mit Begeisterung sieht er der neuen Saison entgegen, denn er freut sich nach dem Winter endlich wieder fliegen zu können und erläutert uns: „Ich kann es jedem empfehlen, diesen Sport auszuprobieren und dieses Gefühl durch die Luft zu gleiten einmal selbst zu erleben. Es macht einfach tierisch Spaß!“
 
Bereits ab 14 Jahren kann die Ausbildung begonnen werden und an Wochenenden oder in den Ferien werden Mitflüge sowie ein Schnupperkurs in der zweiten Augustwoche angeboten. Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind auf der Vereinshomepage www.edqo.de zu finden oder unter 09252-92620 zu erfragen. Weitere Auskünfte erteilt auch gerne Vereinsvorstand Stephen Bailey unter 0171-4427009.
 

Ob man dann das Segelfliegen so als Hobby betrieben will oder weitere Lizenzen erwirbt, kannpb-ila_ef jeder selbst entscheiden. Durchaus kann der Weg weiter über Motorflugzeuge, Passagiermaschinen oder Militärjets gehen. Wer einmal vom Fliegerei-Virus infiziert ist, kommt davon nur schwer wieder los. So fiebern die Luftsportfans aktuell der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in der zweiten Juniwoche entgegen. In Berlin werden den Besuchern sowohl historische Flugzeuge als auch neueste Entwicklungen demonstriert. Jeder kann hier ganz nah einen Airbus oder den Eurofighter im Flug erleben. Hunderte zivile und militärische Flugzeuge sowie Hubschrauber sind auf dem Gelände ausgestellt, aber auch Messestände zur Raumfahrt gibt es in den Hallen zu besichtigen. Als ein Highlight werden die deutschen Streitkräfte eine Einsatzübung mit vierzig Luftfahrzeugen realitätsnah vorführen.
pb-ila-a380-2Einen Vorgeschmack kann man sich unter www.ila-berlin.de holen. Wer die Formel 1 des Luftsports, das Red Bull Air Race, nicht nur sonntags auf RTL verfolgen möchte, kann dies am 8. August am EuroSpeedway Lausitz live erleben. Dort treten die besten Kunstflugpiloten der Welt gegeneinander an, einen vorgegebenen Kurs schnellstmöglich fehlerfrei zu durchfliegen.

 
Diese Beispiele zeigen, dass die Fliegerei ein breites Spektrum zu bieten hat und für jeden etwas dabei ist, wobei der Einstieg in der Regel mit dem Segelfliegen beginnt. Wer nun neugierig auf mehr geworden ist, darf jederzeit am Flugplatz in Helmbrechts vorbei kommen und sich unverbindlich einen ersten Einblick in die Fliegerei holen. Der Verein freut sich natürlich über jedes neue Mitglied und gerade die Jugendarbeit steht beim SFZ im Vordergrund. Künftigen Erfolgen im Luftsport und neuen Scheinpiloten 2010 sollte somit nichts im Wege stehen.
 
(c) Rainer Fritsch
 

Der Artikel erschien am 12.05.2010 auszugsweise im Blickpunkt Verlag Hof.

 

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